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Für Lehrkräfte

Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) widmet sich der Erforschung von Heilpflanzen und der therapeutischen Wirkung ihrer Inhaltsstoffe. Die neuen Unterrichtsmaterialien nutzen diesen sinnstiftenden Kontext zur Vermittlung von Inhalten des Biologieunterrichts der Sekundarstufe I und II. Sie sind modular gegliedert und stellen ausgewählte Aspekte zu Heilpflanzen, ihren Inhaltsstoffen und ihrer Verwendung als pflanzliche Arzneimittel anschaulich dar.

Hierzu werden botanische Grundkenntnisse vermittelt und physiologische, humanbiologische sowie neurobiologische Inhalte zur Anwendung gebracht. Auch die fachgemäßen Arbeitsweisen des Biologieunterrichts, wie das Bestimmen und das Mikroskopieren, werden geschult. Die Vermittlung von biologischem Wissen im Kontext der modernen Phytotherapie ermöglicht ein Lernen in ganzheitlichen Erfahrungszusammenhängen. Es kommen hierzu moderne biologiedidaktische Methoden zum Einsatz. Beispielsweise werden Concept-Maps verwendet, um Wissen zu visualisieren und zu vernetzen. Aufgabensequenzen ermöglichen Phasen selbstgesteuerten Lernens und die Methode des Stationenlernens schafft mehrperspektivische Zugänge zu den Themen.

Zur Herstellung pflanzlicher Arzneimittel gehört Wissen über die verschiedenen Extraktionsverfahren, die genutzt werden können, um Wirkstoffe aus der Pflanze zu gewinnen. Die Bildungskiste enthält eine Apparatur zu einem häufig verwendeten Extraktionsverfahren, die Wasserdampfdestillation. Die Antonacopoulos-Apparatur ist leicht zu bedienen und eignet sich für den schulischen Einsatz. Sie ermöglicht zudem ein authentisches Arbeiten, denn die Wasserdampfdestillation wird auch bei der industriellen Fertigung pflanzlicher Arzneimittel eingesetzt.

Aufbauend auf der Wasserdampfdestillation werden die Wirkungen der gewonnenen ätherischen Öle behandelt. Wird beispielswiese Pfefferminzöl aus Pfefferminzblättern extrahiert, können die Schülerinnen und Schüler anschließend Unterrichtsmaterialien zu den Wirkungen von Pfefferminzöl bearbeiten. Hier erfahren sie unter anderem, wie das Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerz wirkt, und wie seine Wirkungen in einer placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie überprüft wurden. Es werden auch methodische und erkenntnistheoretische Aspekte thematisiert.

Faszinierende Einblicke in die Wirkungen pflanzlicher Arzneimittel werden mit der Vermittlung neurobiologischen Wissens verknüpft. Im Fokus steht dabei die Erregungsübertragung an der chemischen Synapse. Hierbei handelt es sich um ein wichtiges Thema des Biologieunterrichts. Anhand von materialbasierten Aufgaben zu neurophysiologischen Wirkungen von Heilpflanzen wie Johanniskraut, Lavendel und Baldrian, werden Aspekte der chemischen Synapse erarbeitet, neurophysiologische Grundlagen wiederholt und abiturrelevantes Wissen vertieft.

Gleichzeitig werden anhand aktueller Forschungsergebnisse der Phytotherapie verschiedene Vorgänge auf molekularbiologischer Ebene dargestellt. Beispielsweise gewinnen die Lernenden anhand neuerer Forschungen zum Johanniskraut Einblicke in die Bedeutung verschiedener Neurotransmitter, sie werten Laborbefunde aus wissenschaftlichen Publikationen aus, um die verschiedenen Wirkungen von Baldrian-Extrakten beim Einschlafen zu erklären und sie bilden begründete Hypothesen über die Wirkungen eines Lavendelöl-Extrakts an spannungsabhängigen Calciumionenkanälen.

Die Vorteile im Überblick